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Erstlauf des Eberbacher 3-Berge Marathons am 29.1.2005

Impressionen ab km 38
(vorher war das Handy nur für Notfälle )
Am Samstag, den 29. Januar 2005, war es endlich soweit: ich wollte erstmalig den
Eberbacher 3-Berge Marathon komplett laufen! Es war alles gut vorbereitet (läuferisch, meteorologisch, organisatorisch – hier ein Bericht über die Vorbereitungen), und so fuhr ich um 11Uhr runter in die Stadt, parkte den Wagen am Neckar, und erreichte nach ein paar Schritten den Start am Marktplatz in Eberbach.

Fast überall lag noch Schnee, sodaß dies mein erster Schnee-Marathon und mein erster Minus-Marathon (beim Verlassen des Hauses las ich am Aussenthermometer -3.3° C ab) werden sollte – dies war allerdings nicht mein erster Bergmarathon, ich lief 1998 bereits den Schwäbischen Alb Marathon über 50km. Seit 10:30Uhr schien die Sonne, und ich war richtig gut gelaunt, als es um 11:10Uhr endlich losging.

Los ging es flach den ersten Kilometer durch die Stadt bis über die Neckarbrücke. Dann folgte der Anstieg hinauf zum Hebert, fast 400 Höhenmeter rauf auf 5 Kilometer verteilt. Alles lief gut, es war immer noch sonnig, und im Wald kam ich schnell in den Bereich, wo nur Tierspuren im Schnee auf dem Weg zu sehen waren. Doch dann, nach dem Einbiegen auf einen grösseren Weg, sah ich Fußabdrücke, und was mich ein wenig beunruhigte , Abdrücke von großen Hundepfoten. Glücklicherweise trennten sich die Hundespuren an der nächsten Kreuzung von meinem Weg . Weiter ging es aufwärts, und keine Menschenseele war zu sehen, oder Fußabdrücke im Schnee. Kurz vor dem höchsten Punkt am Hebert (518m ü.NN) dachte ich noch, daß ich wohl heute der Erste hier oben sei – doch da kam mir auf einmal ein Mountainbiker (!) von oben entgegen. Naja, den nächsten Menschen sah ich dann erst wieder nach weiteren 5 Kilometern unten an der Schleuse Rockenau. Hier versteckte sich dann auch die Sonne hinter Wolken, aber es war sogar im Wald sehr hell aufgrund des vielen Schnees. Rüber über die Schleuse, und dann die Fahrstraße im Wald hoch nach Unterdielbach, 300 Höhenmeter auf 4 Kilometer verteilt. Nach dem Verlassen des Waldes oberhalb von Unterdielbach kam einige Zeit ein echt kalter Wind auf, aber nach Erreichen von Oberdielbach schützten die Häuser. In Oberdielbach ging es dann nach Überqueren der Hauptstraße wieder über weite weiße Felder Richtung Katzenbuckel. Die Sonne war immer noch versteckt, aber ich hatte noch Hoffnung. Ich erreichte den Sportplatz unterhalb des Katzenbuckels nach fast 21km und 2:37h, und hier begann die Sonne wieder zu scheinen. Der Parkplatz beim Sportplatz scheint ein Langlauf-Treffpunkt zu sein – doch für Ski-Langläfer .

Seit Beginn hatte ich alle halbe Stunde 2 Corny-Müssli-Riegel aus meinem Laufrucksack genommen und verspeist. Hierbei waren die 3 Liter Apfelschorle, welche ich im Trinkeinsatz meines Laufrucksacks mit mir führte, nicht unwichtig. Ich hatte geplant, mit den 3 Litern auszukommen, obwohl ich von mindestens 5 Stunden Laufzeit ausging.

Hinter dem Sportplatz ging es dann links auf die Katzenbuckelstraße. Ich erreichte unterhalb des Katzenbuckels die Turmschenke, und viele Kinder und Erwachsene nutzten die neben dem Weg rauf zum Katzenbuckel liegende Weide zum Schlittenfahren. Richtig abenteuerlich wurde es, als ich feststellen mußte, daß auch der Weg, auf dem ich die letzten 500m (und 80 Höhenmeter) bis zum Katzenbuckelturm zurücklegen mußte, massiv zum Rodeln genutzt wurde: bisher hatte ich beim Laufen noch nie auf entgegenkommende Schlitten achten müssen!

Nach 22 km und 2:49h war ich dann beim Katzenbuckelturm (623m ü.NN), und abwärts ging es den sogenannten Katzenpfad hinunter, welcher immer schön mit einem K an den Bäumen markiert ist. Dieser Katzenpfad ist auf dem ersten halben Kilometer echt steil und schmal (Trail). Wegen des vielen Schnees war meine Bewegung ein Zwischending aus Laufen und Gleiten .

Dort, wo der Katzenpfad nach km 24 eine kleine Verbindungsstraße kreuzt, geht es dann abwärts, immer der Straße entlang – dies aber nur für 3 Kilometer, und mir kamen in dieser Zeit ganze drei Autos entgegen.

Nach Durchlaufen einer Bahnunterführung erreichte ich den Eberbacher Ortsteil Gaimühle, und es ging weiter in Richtung Hebstahl. Nach passieren der Häuser, direkt vor der Brücke über den Sensbach, geht links ein Waldweg von der Straße ab; hier war vor mir an diesem Tag noch keiner, und so lief ich die nächsten 2.5km leicht Ansteigend durch ca. 5cm hohen Pulverschnee bis zu einem Parkplatz. Hier beginnt der Aufstieg zur Hohen Warte mit einem kleinen, knackigen Stück von mehr als 200m bei 30% Steigung! Anschließend geht es dann langsam aber stetig, fast um die Hohe Warte herum, immer weiter nach oben. Bei km 37 erreichte ich den höchsten Punkt (530m ü.NN) auf der Hohen Warte. Hier ist es ziemlich waldig, weshalb man mit einem phantastischen Ausblick erst weiter unten bei km 38 und km 40 belohnt wird (siehe Fotos oben). Die letzten Kilometer ging es dann immer nur abwärts bis zum Karlstalweg bei km 41.5. Die restlichen 1.5km bis zum Marktplatz ging es dann flach weiter.

Nach 5:28:51h, und mehr als 1500m Steigung/1500 m Gefälle erreichte ich sehr zufrieden und ohne irgendwelche Probleme das Ziel. Dort ließ ich noch ein Bild von mir (siehe oben) machen, und fuhr dann mit dem Auto nach hause. Als ich den Trinkeinsatz aus dem Laufrucksack nahm, um zu überprüfen, wieviel Apfelschorle denn noch übrig geblieben war, stellte ich überrascht fest, daß noch 1 Liter vorhanden war – ich hatte also nur 2 Liter verbraucht. Ich denke, dieser niedrige Verbrauch läßt sich bei höheren Temperaturen wohl kaum durchhalten [oder vielleicht doch? Letzten Samstag habe ich einen Lauf über 2:37h erstmalig ganz ohne Trinken problemlos durchgeführt].

Insgesamt ein echt schöner Lauf ohne Probleme. Ich bin schon gespannt, wann ich die 5h-Marke (bei wärmerem Wetter) unterbieten kann. Langsam denke ich auch daran, ob man nicht einen Wettkampf aus dem Eberbacher 3-Berge Marathon machen könnte/sollte ...